THOMAS QUASTHOFF
Bass-Bariton
Fast vier Jahrzehnte lang hat Thomas Quasthoff als Sänger auf internationalen Bühnen Maßstäbe
gesetzt und unzählige Menschen mit seiner Kunst erreicht und bewegt. Im Jänner 2012 beendete
er seine beispiellose Karriere als Sänger. Dem Gesang und der Kunst bleibt er weiter eng
verbunden: unter anderem als Lehrender an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin oder bei
Meisterkursen. Darüber hinaus entdeckte er manch neue Talente an sich und steht als Rezitator,
Kabarettist, Moderator und sogar als Schauspieler auf der Bühne.
Als einer der bemerkenswertesten Sänger seines Fachs konzertierte Thomas Quasthoff
regelmäßig mit den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie vielen weiteren internationalen
Spitzenorchestern. Eine enge Zusammenarbeitet verband ihn mit so bedeutenden Dirigenten wie
Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach, James Levine, Bernard Haitink,
Mariss Jansons, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Seiji Ozawa, Sir Simon Rattle, Helmuth Rilling,
Christian Thielemann und Franz Welser-Möst.
Sein Debüt beim Oregon-Bach Festival 1995 legte den Grundstein für Thomas Quasthoffs steile
Karriere in den USA. Er war dort gern gesehener Gast sowohl bei den großen Orchestern als auch
Festivals. Auch in die New Yorker Carnegie Hall, wo er 1999 sein gefeiertes Liederabenddebüt mit
Schuberts WINTERREISE gab, kehrte er regelmäßig zurück.
2003 begab sich der Künstler erstmals auf die Opernbühne und sang den Minister/FIDELIO mit
den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle bei den Salzburger Osterfestspielen. 2004
folgte dann sein umjubeltes Debüt an der Wiener Staatsoper als Amfortas in Wagners PARSIFAL
unter der künstlerischen Leitung von Donald Runnicles, wo er 2005 in derselben Rolle unter Sir
Simon Rattle wieder zu hören war.
Thomas Quasthoff war „Artist in Residence“ im Wiener Musikverein, im Concertgebouw
Amsterdam, in der Carnegie Hall, beim Lucerne Festival sowie in Baden-Baden, Hamburg, in der
Londoner Wigmore Hall und im Barbican Centre. 2010 präsentierte er sein zweites Jazz-
Programm „Tell it like it is“, das Songs aus Jazz, Soul und Blues vereinte und ihn in die wichtigsten
Konzertsäle Europas führte.
Thomas Quasthoff hat etwas zu sagen – nicht nur musikalisch. So zeigt er sich in
Gesprächsreihen, Lesungen oder auf der Theaterbühne von einer anderen Seite. Seit zwei
Saisonen tritt Thomas Quasthoff in einer vielbejubelten Produktion von Shakespeares WAS IHR
WOLLT im Berliner Ensemble in der Rolle des „Narren“ als Schauspieler in Erscheinung. Des
Weiteren war Thomas Quasthoff in der Saison 2012/2013 gemeinsam mit dem Belcea Quartett in
Hamburg, Berlin und London mit Haydns „Sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuze“ als
Sprecher zu erleben. Weitere Höhepunkte der jüngsten Vergangenheit waren Auftritte als Erzähler
in Brahms‘ DIE SCHÖNE MAGELONE oder als Sprecher in Schönbergs GURRELIEDER mit den
Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle oder in EIN ÜBERLEBENDER AUS WARSCHAU
mit dem RSO Wien unter Cornelius Meister. Im Juli 2014 war Thomas Quasthoff in der Sprecher-
Rolle des Bassa Selim in Mozarts ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL im Festspielhaus Baden-
Baden zu hören. In der Saison 2014/2015 widmete er sich gemeinsam mit der Sopranistin
Christiane Karg dem Oeuvre der Schriftstellerin Louise de Vilmorin und rezitierte in einem
Liederabend an der Wiener Staatsoper mit dem Tenor Michael Schade Texte von Joseph von
Eichendorff.
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Biografie THOMAS QUASTHOFF
Seit Herbst 2013 steht Thomas Quasthoff zusammen mit Michael Frowin - und Jochen Kilian am
Flügel – auf der Kabarett-Bühne vieler deutscher und österreichischer Städte. Gemeinsam
nehmen sie Kunst und Kultur, Gesellschaft und Zeitgeschehen, Typen und Thesen unter die
kabarettistische Lupe. Für den Herbst 2016 ist in dieser Formation ein neues Programm geplant.
Zu künstlerischen Projekten der kommenden Saison zählen Schönberg’s GURRE-LIEDER unter
Ingo Metzmacher und Honeggers JEANNE D’ARC unter Bertrand de Billy. Außerdem ist er in
einem literarisch-musikalischen Abend rund um Heinrich Heine mit Florian Boesch in Hamburg,
Amsterdam und Graz zu erleben. Im Juli 2015 stand er erstmals am Dirigentenpult übernahm
beim Verbier Festival die künstlerische Leitung von Bachs MATTHÄUSPASSION.
Von 1996-2004 hatte Thomas Quasthoff eine Professur an der Hochschule für Musik in Detmold
inne. Seither lehrt er an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin. Des Weiteren ist er
regelmäßig in Meisterkursen zu erleben, wie u.a. beim Heidelberger Frühling und an der
Hochschule in Detmold sowie beim Verbier Festival und bei der Schubertiade in Schwarzenberg.
Sein leidenschaftliches Engagement für den Sängernachwuchs motivierte ihn auch zur Gründung
des internationalen Wettbewerbs «Das Lied», der 2017 wieder stattfinden wird.
Seine Gesangsausbildung erhielt Thomas Quasthoff bei Prof. Charlotte Lehmann und Prof. Dr.
Ernst Huber-Contwig in Hannover. Er erhielt zahlreiche nationale und internationale
Auszeichnungen – darunter den Ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in
München (1988), den Schostakowitsch-Preis in Moskau (1996) und den Hamada Trust/Scotsman
Festival Prize (Edinburgh International Festival 1996). Vom Deutschen Bundespräsidenten wurde
ihm 2005 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen und ein Jahr später erhielt
er den Europäischen Kulturpreis, der ihm in der Dresdner Frauenkirche überreicht wurde. 2009
wurde Thomas Quasthoff mit der Gold Medal der Royal Philharmonic Society in London sowie mit
dem Herbert von Karajan Musikpreis des Festspielhauses Baden-Baden ausgezeichnet.
Außerdem wurde ihm 2009 der Titel Österreichischer Kammersänger verliehen und 2011 erhielt
Thomas Quasthoff die Wigmore Hall Medal.
Thomas Quasthoff hatte seit 1999 einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon
Gesellschaft. Neben vielen anderen Preisen und Grammy-Nominierungen wurden drei seiner CDs
mit einem Grammy ausgezeichnet: Mahlers Lieder AUS DES KNABEN WUNDERHORN (mit Anne
Sofie von Otter) unter Claudio Abbado und orchestrierte Schubert-Lieder (mit dem Chamber
Orchestra of Europe, ebenfalls unter Claudio Abbado). Den dritten Grammy gewann er 2006 für
seine Einspielung von Bach-Kantaten mit den Berliner Barocksolisten. Für insgesamt sechs seiner
Aufnahmen erhielt er den Echo-Preis. Im November 2014 wurde seine neue CD vorgestellt: MEIN
WEIHNACHTEN. Quasthoff hat in diesem Album vier stimmungsvolle Jazztitel mit einem Dutzend
Gedichten aus der Feder berühmter deutscher Dichter vereinigt. Es handelt sich um einen vokalen
Ausflug in die cool-beschwingte Vorweihnachtszeit der USA und einen literarischen Blick auf
unsere Weihnacht.
2015/2016